Süßstoffe - immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik

Immer wieder stößt der Leser auf Berichte, die den Nutzen von Süßstoffen nicht nur in Frage stellen, sondern auch angebliche gesundheitsschädliche Wirkungen beschreiben. Diese Spekulationen führen zu einer Verunsicherung des Verbrauchers, ohne jedoch eine stichhaltige Beweisführung zu liefern. Nachfolgend werden deshalb die wichtigsten Fragen und Bedenken nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen abgehandelt.

Süßer Geschmack befriedigt ein angeborenes Grundbedürfnis und ist ein genetisch verankertes, stammesgeschichtliches Erbe. Der süße Geschmack ist ein instinktives Kriterium für die Auswahl von Eßbarem, wohingegen Bitterstoffe Vorsicht signalisieren!
Ohne Verzicht auf Genuß und Geschmack, kann die Hälfte der Kalorien, die der Durchschnittsbürger seinem Zuckerverzehr zu verdanken hat, eingespart werden, wenn Süßstoffe als Alternative  eingesetzt werden.
Süßstoffe sind die einzigen Süßungsmittel, die einen angenehmen süßen Geschmack ergeben, ohne den Körper mit Kalorien zu belasten. Häufig werden Süßstoffe mit sog. Zuckerausstauschstoffen verwechselt , zu denen u.a. Sorbit, Isomalit, Mannit und Xylit zählen. Diese Stoffe haben Kalorien und sind somit Energielieferanten!
Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe haben aber eine Gemeinsamkeit: Im Vergleich zum Zucker beeinflussen sie nicht den Blutzuckerspiegel im Körper und sind somit auch für Diabetiker geeignet.
Gesetzlich überprüft und erlaubt sind folgende Süßstoffe:
Acesulfam
Dieser Süßstoff ist kalorienfrei und 200 mal süßer als Zucker! Acesulfam wird häufig in der Lebensmittelproduktion verwendet, da er gut lagerfähig, stabil und hitzebeständig ist. Dieser Süßstoff wird nicht verstoffwechselt, sondern unverändert wieder ausgeschieden.
Aspartam
Aspartam wird als einziger Süßstoff verstoffwechselt und in seine beiden natürlichen Eiweißbausteine aufgespalten.Aspartam ist nicht völlig kaloreienfrei, aber aufgrund seiner hohen Süßkraft -200 mal süßer als Zucker- fallen diese Kaloreien nicht ins Gewicht. Der Süßstoff verliert aber durch lange Lagerung  oder starke Erhitzung an Süßkraft. Der Nachteil in der Stabilität wird aber durch den sehr guten Geschmack ausgeglichen.
Cylamat
Cylamat hat von allen Süßstoffen die geringste Süßintensität - nur 35 mal stärker als Zucker.Allerdings zeichnet sich Cyclamat durch einen ausgezeichneten Geschmack aus und wird ebenfalls nicht im Körper verstoffwechselt.
Saccharin
Das ist der älteste Süßstoff auf dem deutschen Markt und er besitzt mit die höchste Süßkraft: 550 mal stärker als Zucker.Saccharin ist ebenfalls sehr stabil und der bittere Nachgeschmack konnte in den letzten Jahren durch verbesserte Herstellungsverfahren behoben werden.
Neohesperidin DC
Dieser Süßstoff wird aus einem Flavonoid der Citrusfrüchte gewonnen und kommt meist in Konzentrationen zum Einsatz, die 400- 600 mal süßer als Zucker sind.Diese Süßstoff wird in winzigen Mengen vom Körper aufgenommen und dan wie natürlich vorkommende Stoffe abgebaut. Er kann vor allem bittere Geschmacksnoten unterdrücken, weshalb er gerne Medikamenten in Sirup-, Tropfen-, oder Saftform beigesetzt wird. Als Einzelsßüßstoff  besitzt Nehesperidin allerdings einen Nachgeschmack, der leicht an Lakritze erinnert.
Thaumatin
Hier handelt es sich um einen natürlichen Eiweißstoff, der 2.000- 3.000 mal stäker als Zucker ist. Er wird aus einer Frucht gewonnen und seine Süße wird verzögert wahrgenommen, bleibt aber länger erhalten. Beim Backen und Kochen verliert Thaumatin seine Süßkraft, behält jedoch seine geschmacksverstärkende Wirkung und wird deshalb gerne mit anderen Süßstoffen kombiniert.

Facit:Süßstoffe wie Saccharin, Cyclamat, Aspartam, Acesulfam, Neohesperidin und Thaumatin sind praktisch kalorienfrei, gleichzeitig viel süßer als Haushaltszucker sowie gesundheitlich unbedenklich.  Sie zählen zu den Lebensmittelzusatzstoffen, die am besten untersucht und geprüft sind. Süßstoffe sind damit ein idealer Diätbegleiter, um Speckröllchen, Übergewicht und Diabetes mellitus anzugehen.  Entgegen der landläufigen Meinung, Süßstoffe erregen Krebs, sind sich Ernährungsexperten einig: Süßstoff, in einer haushaltsüblichen Dosierung verwendet, verursacht kein erhöhtes Krebsrisiko. Der Krebsverdacht wurde  in den 70- iger Jahren durch eine unsinnige Studie ausgelöst, in der an Ratten extreme Dosen verfüttert wurden, die einem Zuckeräqivalent von 20 kg! Zucker pro Tag beim Menschen entsprachen. Auch zu Allergien, ausgelöst durch Süßstoff, gibt es in der wissenschaftlichen Literatur keinerlei Hinweise. Es gibt viele Menschen die unter einer Lebensmittelallergie leiden, aber dann kann praktisch jede Substanz und jeder Eiweißstoff eine Allergie auslösen.Wer z.B. auf  Eiweißbausteine von Aspargam allergisch reagiert, zeigt auch Symptome beim Verzehr von  Milch, Fleisch und best.Obst-und Gemüsesorten. Studien haben außerdem bewiesen, daß diese Süßstoffe nicht den Insulin-und Blutzuckerspiegel beeinflussen.
Also versüßen wir uns weiter unsere Tage, denn Süßstoffe bieten Genuß ohne Reue!