Im Frühling sprießen nicht nur Blumen, sondern auch Aknepickel

Kinder haben keine Pickel. In der Pubertät entwickeln  aber ca. ein Viertel aller Jugendlichen eine mittelschwere Akne, die sich leider über Jahre und Jahrzehnte hinziehen kann. Zu Beginn der warmen Jahreszeit, wenn die Hormone wieder in Schwung kommen, leiden viele verstärkt an unschönen Pickel. Akne ist nicht nur ein Schönheitsproblem, sondern eine Erkrankung, die beim Betroffenen auch schwere, psychische Probleme auslösen kann.  Erwachsene zwischen 30 und 50 Jahren, die an einer Akne leiden, sind keine Seltenheit mehr, und welche Faktoren eine Rolle spielen, dass aus einer Anlage zu Akne tatsächlich Akne wird, ist auch bis heute noch nicht ganz geklärt.


Grundsätzlich liegt bei jeder Akneform ein Zusammenspiel mehrerer Ursachen vor, die man nie isoliert betrachten sollte.
Akne lässt sich jedoch ganz gut behandeln - aber nicht nach S
chema F. Die Therapie muss auf die Form der Erkrankung abgestimmt sein. Welches Mittel sich im Einzelfall anbietet, hängt davon ab  welche Effloreszensen vorherrschen. Auch die tägliche Aknetoilette spielt eine große Rolle, um das Problem in den Griff zu bekommen. Was bieten also Kosmetik und Pharmazie dem aknegeplagten Patienten?

3 Faktoren für die Entstehung von Akne:
Die erste Voraussetzung für eine Akne ist die gesteigerte Talgproduktion durch vergrößerte Talgdrüsen. Eine Verhornungsstörung der Talgdrüsenöffnung führt zur Verstopfung und es bilden sich Komedonen (Mitesser). Bakterien vermehren sich leicht auf dem Talg, zersetzen ihn und gewebeschädigende Stoffe werden frei. Es kommt zur Entzündung - und zu den hässlichen, roten Eiterpickel.
Stress kann Akne verschlimmern, denn Stress schwächt die Immunabwehr und damit die Fähigkeit, Entzündungen zu bekämpfen!

Pflege der Aknehaut

Ziel jeder Behandlung sollte die Regulierung der vermehrten Talgdrüsenproduktion sein. Da Aknehaut auch sehr empfindlich reagieren kann, ist es sinnvoll erst einmal auszuprobieren , ob man spezielle Lotions und Cremes überhaupt verträgt. Das neue Probierset für unreine Haut von Dr.Hauschka-Kosmetik  trägt diesem Umstand Rechnung und bietet mit den aufeinander abgestimmten Produkten eine umfassende Reinigung und Pflege der Aknehaut.

Medikamente

Adapalen
Adapalen ( Differin)  stammt von der Naphtoesäure ab. Der Wirkstoff normalisiert Verhornungsstörungen des Talgdrüsenfollikels und hemmt follikuläre Entzündungen. Von Adapalen sind keine phototoxischen Wirkungen bekannt. Es wirkt direkt am Follikel und absorbiert kein UV-Licht.  Während sich Vitamin-A-Säure-Derivate unter UV-Einfluss zersetzen und ihre Wirkung verlieren, bleibt Adapalen stabil. Deshalb ist  der Wirkstoff auch für eine topische Behandlung der Akne im Sommer geeignet.
Vitamin -A-Säure ( Isotretinoin)
Alle Vit.A-Säure-Derivate wirken komedolytisch, antikomedogen und antimikrobiell. Sie sollten daher eingesetzt werden , wenn man an einer Akne mit vielen Komedonen ( Mitesser) leidet. Vitamin-A-Säure gibt es als Creme und in Tablettenform. Bei der Einnahme muß geachtet werden, dass eine Schwangerschaft ausgeschlossen ist.
Benzoylperoxid
Es ist besonders bei papulopustulöser Akne mit geringer Komedonenausbildung geeignet. Es wirkt stark antimikrobiell, leicht entzündungshemmend und gering antikomedogen.
Azelainsäure
Dieser Wirkstoff eignet sich sowohl für eine Akne mit ausgeprägten Komedonen, als auch für eine leicht papulopustöse Akne.Er verfügt über eine gute antimikrobielle Wirkung, ohne dass sich bakterielle Resistenzen bilden.
Topische Antibiotika ( Cremes)
Diese Wirkstoffe reduzieren vor allem die Keimbesiedelung der Hautoberfläche. Verfügbar sind Tetrazykline, Erythromycin und Clindamycin. Letzteres wirkt auch antikomedogen. Topische Antibiotika sollen aber nicht länger als 4-6 Wochen angewandt werden. Um die Wirkung zu verstärken sollte man die Antibiotika mit Zinkazetat oder Benzoylperoxid kombinieren.
Sytemische Antibiotika( Tabl.,Kps.)
Diese Therapie sollte vor allem bei schwerer oder sehr langsam abheilender milder Akne mit Rezidiv-und Narbenbildung  eingesetzt werden. Eine Kombination mit topischen Antibiotika steigert die antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung. Die Behandlung sollte 8-12 Wochen andauern, um Resistenzentwicklungen zu vermeiden.  
Östrogene
Diese Hormone kommen nur bei weiblichen Patienten in Frage. Zu bevorzugen ist eine Kombination  eines Östrogens mit einem antiandrogenen Gestagen wie Cyproteronacetat oder Chlormadinonacetat. Diese Therapie empfiehlt sich bei papulopustöser Akne in Kombination mit einer ausgeprägten Seborrhoe, wie sie bei vielen Frauen im Erwachsenenalter auftritt.
Zink
Zink ist nach Eisen das zweithäufigste Spurenelement im Körper und ein Mangel führt unter anderen zu massiven Störungen im Hautbereich. Die orale Gabe von einem Zinkpräparat über 4 Wochen  bei Akne vulgaris zeigt eine fast gleiche gute Wirkung wie eine Therapie mit Antibiotika. Die Therapie mit Zink ist auch über längere Zeiträume risikolos, da keine Nebenwirkungen bekannt sind.

Alpha-hydroxysäuren
Zunehmend werden Fruchtsäurepeelings mit Alpha-hydroxysäuren eingesetzt, um die obersten verhornten Hautschichten abzutragen und die Poren für den Talgaustritt zu öffnen.

Auch Glykolsäure-Peelings haben sich bewährt. Dabei wird Glykolsäure in 20 -bis 40 prozentiger Konzentration aufgetragen und 2 bis 3 Minuten lang auf den betroffenen Stellen belassen. Danach wird mit Natriumbicarbonat neutralisiert. Es gibt bereits 15-prozentige Glykolsäurepeelings für die Heimbehandlung.

Sehr wichtig ist bei allen Behandlungen, daß sich die Betroffenen darüber informieren, wie sie wirken. Zunächst bewirken die meisten Mittel ein "aufblühen" der Akne. Die Haut rötet sich und kann auch brennen, spannen und schuppen. Auch die Pustelbildung kann sich in den ersten Wochen verstärken. Diese Vorgänge sind normal und lassen sich nicht vermeiden, weil die Haut durch die Medikamente gereizt wird. Sie bedeuten nicht, daß der Betroffene das Medikament nicht verträgt. Bei zu starken Reizungen sollte aber doch der Arzt um Rat gefragt werden.